Papenburg St. Antonius

Hauptaltar in der Kirche:
Der freistehende aufragende Hochaltar aus französischem Sandstein ist 1877 von Heinrich Balthasar Seling geschaffen. Die Kreuzigungsgruppe, von einem gotischen Bogen überkrönt und von Fialen umgeben, stellt mit dem Kreuzestod Christi das zentrale Geheimnis christlichen Glaubens in den Mittelpunkt. Die später im Gewölbe des Chorraumes hinzugefügte Malerei von Lamers schließt daran an und zeigt den in den Himmel aufgenommenen Gottessohn Christus, vereinigt mit dem Vater und dem heiligen Geist. Zwischen den Gewölberippen tragen Engel in der Passionsgeschichte erwähnte Gegenstände als bleibende Erinnerung an Christi Leiden und Sterben.
Unterhalb der Altartischplatte zeigen drei Reliefs Ereignisse aus dem Alten Testament als Vorbilder und Hinweise auf das Priestertum Jesu Christi. Links: Adam ist bereit, Gott sogar seinen Sohn Isaak zu opfern - und Gottes Sohn opfert sich am Kreuz für die Menschen. In der Mitte: Moses richtet die eherne Schlange als Hilfszeichen Gottes auf - ein Hinweis, dass später das Kreuz zum Heilszeichen für alle Christen wird: Rechts: Melchisedech, der König und Priester von Salem, opfert Brot und Wein - so wie später Jesus beim letzten Abendmahl.

Die in den Altären ruhenden Reliquien erinnern an die Gemeinschaft der heutigen Christen mit den Heiligen und allen Menschen, die seit den Zeiten der Urkirche an Christus geglaubt haben. Im Hochaltar ruhen Reliquien der hl. Chrispinus und Chrispianus, zwei Patronen des Osnabrücker Domes, des hl. Laurentius, des Kirchenpatrons Antonius und der hl. Caecilia.

Marienaltar
Unter all den Heiligen, die in der Kirche abgebildet sind, nimmt Maria eine herausragende Position ein. Von jeher galt ihre uneingeschränkte Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen und Christus nachzufolgen, den Christen als Vorbild. Der freistehende Altar mit der Marienstatue ist ebenso wie der Hauptaltar und der Josephsaltar ein Werk des Osnabrücker Bildhauers Heinrich Seling. Auf dem großen Wandgemälde über dem Altar hat Lamers die Krönung Mariens im Himmel dargestellt. Vor allen anderen Menschen ist Maria voll und ganz von Gott in den Himmel aufgenommen worden. Oberhalb des Bildes lesen wir Worte aus dem Magnifikat, dem Lobpreis Mariens (Luc.1, 48 ff.) „Siehe von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter. Denn Großes hat an mir getan, der da mächtig ist und dessen Name heilig. Auf den Spruchbändern der Engel zu beiden Seiten des Bildes ist zu lesen: Assupta est Maria, in caelum, gaudent Angelia laudantes et benedicentes Dominum- Aufgenommen ist Maria in den Himmel, es freuen sich die Engel, sie loben und preisen den Herrn. In den vier Gewölbefeldern über dem Altar wird Maria durch vier altüberlieferte Symbole charakterisiert, die den Anrufungen der sogenannten Lauretanischen Litanei entnommen sind: das goldene Haus, die Arche des Bundes zwischen Gott und den Menschen (hier als Segelschiff dargestellt) den Turm Davids (hier als Leuchtturm) und die Rose, die Königin der Blumen.
Im Marienaltar ruhen die Reliquien des hl. Maximus und der hl. Märtyrer von Theben.

Josephsaltar
Der Josephsaltar ist nicht nur im Aufbau und Kompositen dem Marienaltar gleich, er steht auch inhaltlich in enger Beziehung zu ihm. Maria und Joseph bilden mit Jesus die Heilige Familie, die im vorigen Jahrhundert in Papenburg vielfach verehrt wurde, wie das 1860 in Papenburg entstandene Kirchenlied zur Heiligen Familie ausweist. Lamers hat sie über dem Altar in einer besonderen Situation dargestellt, denn nach der Legende starb Joseph in den armen Marias und war auch Jesus beim Tode seines Pflegevaters anwesend.
In der Gewölbekuppel wird auch Joseph durch vier Symbole charakterisiert: Der Bienenkorb steht für seinen Fleiß, die Waage für seine Gerechtigkeit, die Lilie ist Zeichen seiner Reinheit und das Zimmermannswerkzeug weist auf seinen Beruf hin. So zeigt dieser Altar die verschiedenen Aspekte der Josephsverehrung: Joseph als Teil der Heiligen Familie, als Patron der Sterbenden und als Patron der Handwerker. Besonders in Papenburg galt er in den vergangenen Jahrhunderten den vielen Schiffszimmerleuten als Patron und wurde auch bei dem 1872 hier gegründeten Kolpingsverein und dem um die Jahrhundertwende gebildeten Arbeiterverein sehr verehrt.
Im Josephsaltar ruhen die Reliquien des hl. Bonifatius, des hl. Papstes Sixtus und der hl. Regina.
Auch die steinerne Kommunionbank ist in der Werkstatt Seling geschaffen. Aus Teilen der Kommunionbank sind die Wandungen des neuen Zelebrationsaltares und die Wandung des Ambo entstanden. Auch der Beichtstuhl in der Kirche soll von Heinrich Seling geschaffen worden sein.

Kleiner Flügelaltar
Er stellt in der Mitte die Kreuzabnahme Christi, auf der rechten Tafel den Kirchenpatron St. Antonius und auf der linken Seite St. Dominikus dar. Der Altar, von Heinrich Seling geschaffen, war im Besitz des Papenburger Bürgermeisters Josef Jäger. Als er 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt wurde und Papenburg verlassen mußte, schenkte er den Altar der Antoniusgemeinde. Heute befindet er sich nicht mehr in der Kapelle sondern ist im Turm der Kirche eingelagert.