Hamburg St. Bonifatius-Kirche Eimsbüttel

Hochaltar
Besonders interessant ist der neogotische Hochaltar, der in der Werkstatt des Osnabrücker Holzbildhauers Heinrich Seling geschaffen wurde. In sechs Halbreliefs wird das Leben Christi von der Geburt bis zur Verherrlichung im Himmel dargestellt. Beiderseits des Tabernakels sind zweimal vier Heiligenfiguren aufgestellt. Von links nach rechts sind dies der hl. Augustinus (Kirchenvater und Kirchenlehrer, seit 395 Bischof von Hippo), der hl. Cyrill (Kirchenlehrer als Einsiedler 412 zu Patriarchen von Alexandria gewählt) neben Thomas von Aquin einer der bedeutendsten Theologen der Scholastik), die hl. Johanna (* um 1192; + 5. April 1258, sie war Augustiner Chorfrau und Mystikerin), der hl. Bonaventura (Franziskaner des 13. Jahrhunderts, neben Thomas von Aquin einer der bedeutendsten Theologen der Scholastik), die hl. Clara (*1193 oder’94; + 11. August 1253, sie gründete den Orden der Klarissen), der hl. Thomas von Aquin (Kirchenlehrer und einflussreichster Theologe und Philosoph des 13. Jahrhunderts), der hl. Gregor der Große (* um 540 in Rom; + 12. März 604, Rom, Kirchenlehrer und Papst und ganz rechts der hl. Johannes Chrysostomos (*349 oder 344; + 14. September 407, Kirchenlehrer, war Erzbischof von Konstantinopel
Über den Heiligenfiguren sind fünf Szenen aus dem Leben Jesu im Halbrelief dargestellt. Von links nach rechts sehen wir die Geburt Jesu, die Begegnung mit Maria auf dem Kreuzweg, die Kreuzigung, die Kreuzabnahme, die Auferstehung und die Verherrlichung Christi. Die mittlere Relieftafel lässt sich durch eine eingebaute Mittelachse wenden, so dass statt der Kreuzigungsszene ein Thronus erscheint, der die Monstranz tragen kann.
Flankiert werden die Szenen von den Apostelfürsten Petrus (links mit Schlüssel und Buch) und Paulus (rechts mit Schwert und Buch).
Über den Szenen aus dem Leben Jesu finden wir die Symbole der vier Evangelisten. Von links: Der Mensch (Matthäus), der Löwe (Markus), der Stier (Lukas) und der Adler (Johannes).
Gekrönt wird der Altar von der Figur des triumphierenden „Christus“ als Weltenrichter. Er trägt die Heilige Schrift in seiner Linken mit dem lateinischen Text: ERGO SUM ALPHA ET OMRGA (Ich bin der Anfang und das Ende).
Der Altar ist üppig mit Maßwerk und anderen Schnitzereien im Stil der Gotik geschmückt. Er ist ein Geschenk des Baumeisters Johannes Kaune.
Oft wurden Kunstwerke des Historismus in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg beseitigt, hier blieben sie weitgehend erhalten.
Teile des Textes sind dem Heft: St. Bonifatius Hamburg- Eimsbüttel, ein Rundgang, entnommen (2016, Tobias Emskötter) sowie der Zeitreise 110 Jahre St. Bonifatius Hamburg-Eimsbüttel

Material: Holz
Baujahr: 1910
Einweihung: 1910
Bauzeit: 1909-1910
Stil: neogotischer Hochaltar