Osnabrück Kloster am Hasetor Benediktinerinnen
Im Jahr 1888 ersuchten die Benediktinerinnen aus Oldenzaal schriftlich um die Erlaubnis, nach Osnabrück zurückkehren zu können. Als Initiatoren kämpfte für sie der Osnabrücker Bildhauer Heinrich Seling. Er hatte den Kontakt mit den Benediktinerinnen über Auftragsarbeiten für Projekte im Kloster in Oldenzaal, wie etwa für einen Altar oder den Entwurf für eine Fahne. Er setzte sich sehr für diese Rückkehr ein. Er fertigte als Baumeister Baupläne für das neue Klostergebäude. Bei der Suche nach einem Standort kam das Gelände der alten Nobbenburg in Frage. Im Jahr 1898 besorgten die Geschwister Siebenbürgen aus Osnabrück und der befreundete Osnabrücker Bildhauer ein Grundstück. Sie stiften für den Benediktinerinnen-orden und somit den Schwestern ein Gelände in der Stadt Osnabrück am Hasetor. Ein Teil des Grundstückes gehörte dem Bildhauer Heinrich Seling.
Baubeginn für das Kloster und für die Kapelle war das Jahr 1896, im Jahr 1898 konnte das Haus eingeweiht werden. Da es schon bald zu klein war, bereitete der Baumeister Seling bald die Pläne für Erweiterungsbauten in den Jahren 1903 und 1909 vor. Die Bauarbeiten wurden durchgeführt. Zwischen 1904 und 1907 entstand ein neuer holzgeschnitzter Kreuzweg, wahrscheinlich von Seling. Ist der alte, nach dem Krieg gerettete Kreuzweg heute im Kreuzgang?
Der Bildhauer und Baumeister Seling hatte 1898 einen schmucklosen neoromanischen Klosterbau entworfen, der sich im äußerlichen Erscheinungsbild mit seinen nicht ganz regelmäßigen behauenen unverputzten Bruchsteinen mit Sandsteineinfassungen zeigte. Eine hoch hinaufragende Fassade, die durch eine Reihe von rundbogigen Fenstern unterbrochen war, ist geschaffen worden. Sein Rundturm mit spitzem Kegeldach erinnert mehr an eine Burganlage. Im Inneren hatte Seling mit dem Kreuzgang allerdings eine traditionelle Klosterbauform aufgenommen. Um das Quadrum ordnete er geschickt die einzelnen Gebäudetrakte an. Neben der Pforte am Fuß des runden Turmes lag rechts die Kapelle, der einzige reich verzierte Raum des Klosters. Sie war zweigeschossig, wobei sich auf einer Empore der Nonnenchor befand.
Im Jahr 1904 besichtigte der Maria Laarcher Mönch und Architekt Ludger Rincklage in Begleitung von Seling das gesamte Haus und fand es sehr zweckdienlich eingerichtet. Im Jahr 1909 begannen nach den Plänen Selings die Arbeiten für den Anbau eines großen Refektoriums und eines Kapitelsaals in nordwestlicher Richtung. Im dritten Stockwerk wurden weitere Zellen für die Schwestern gebaut.