Melle St. Matthäus Kirche
Im Jahr 1871 musste der alte Hochaltar in St. Matthäus Melle, von Gerhard Wessel geschaffen, einem neuen weichen. Dieser wurde bei Bildhauer Seling in Osnabrück in Auftrag gegeben. Der schmale und hohe, im neugotischen Stil erbaute Altar stellte eine Kreuzigungsgruppe dar.
Als anlässlich des silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Theodor Voß im Jahr 1932 neue Chorfenster von der Kirchengemeinde gestiftet wurden, wurde ein niedriger Altar mit vier in Lindenholz geschnitzten Reliefbildern bei dem Künstler Ludwig Nolde in Osnabrück bestellt. Die vier Bilder hängen heute noch in der alten Kirche an der Südwand.
Der Seling Altar wurde abgebaut. Während über den Verbleib des Kreuzes nichts bekannt ist, sind die Personen der Kreuzigungsgruppe, eine sogenannte Beweingungsszene am Kreuz (Maria, Maria Magdalena, Johannes und zwei weinende Frauen) noch vorhanden. Die männliche Statue, Mann mit Bart ganz rechts, könnte auch Josef von Arimathäa darstellen.
Die Figuren lagern jetzt im alten Kirchturm. Fräulein Katharina Redecker aus Dielingdorf stiftete den alten Altar aus der Werkstatt Seling. Die Kosten betrugen 575 Rthl. Aus einer nicht bestätigten Quelle geht hervor, dass Seling den Altar 1868 gebaut haben soll.
Im Kircheninnern war auch noch eine Herz- Jesu- Statue aufgestellt. Auch sie befindet sich im Turm der Kirche und ist nicht mehr zugänglich.
In der neuen Kirche befindet sich der alte Kruzweg. Der aus den 14 Stationen des Leidensweges Jesu bestehende Kreuzweg ist aus rotem Ton gebrannt. Die eichenen Rahmen haben die gleiche neugotische Form wie der ehemalige Hochaltar der alten Kirche. Die Kreuzwegstationen wurden 1893, anlässlich des goldenen Priesterjubiläums von Pfarrer Siebenbürgen, angefertigt. Sie sollen auch aus der Werkstatt Seling stammen. Der Rahmen wird aber nicht aus der Werkstatt Seling sein, er könnte als Auftragsarbeit von einem heimischen Tischler stammen.